Wenn du vergisst by Heidrun Wagner [Rezension]

"Aufwachen fühlt sich an wie aufsteigen von ganz tief unten."

Inhalt

Stell dir vor, du wachst auf und weißt nicht mehr, wer du bist.
Stell dir vor, deine Zeichnungen zeigen Erinnerungssplitter voller Schmerz und Dunkelheit.
Stell dir vor, du hast ein Geheimnis, das dein ganzes Leben zerstört hat.
Stell dir vor, du könntest mit jemandem noch einmal neu anfangen.
Würdest du dich erinnern wollen?

Meine Meinung

In diesem Buch geht es um eine anfangs namenslose Protagonistin, die übrigens Zoe heißt. Eines Tages wacht Zoe am Ufer eines Flusses auf und ihre Erinnerung ist weg. Nicht nur die an das was ihr passiert ist und weshalb sie nun an diesem Flussufer liegt, sondern auch die Erinnerung an sich selbst. Sie weiß nicht mehr wer sie ist beziehungsweise wer sie war bevor sie ohne Erinnerung aufgewacht ist...

Das sagt definitiv mehr aus als der Klappentext hinten auf dem Buch. Ich bin jetzt schon länger um das Buch herum geschlichen, weil es einen schon neugierig macht, aber mich hat der Klappentext immer etwas abgeschreckt, da er kaum etwas über das Buch aussagt. Als dann die Lesung in der Buchhandlung Rombach in Freiburg bekannt gegeben wurde, dann war mir klar, dass ich dieses Buch trotz all meiner "Zweifel" lesen muss. Denn ich wollte unbedingt zu dieser Lesung gehen und natürlich wollte ich nicht unvorbereitet sein.
Tja, dann bin ich in die Buchhandlung, hab das Buch geholt und natürlich sofort angefangen es zu lesen. Ob ihr es glaubt oder nicht: ich wollte es nicht mehr weglegen, obwohl ich am Anfang echt verwirrt war. Denn als Leser weiß man genauso wenig/viel wie die Protagonistin und man hat so viele Gedanken. Das hat so verwirrt, aber ich war auch so neugierig. Ich wollte unbedingt wissen was mit der Protagonistin passiert ist und ihr wisst gar nicht wie schlimm es am Anfang war nicht zu wissen wie die Protagonistin heißt! Also liebe Heidrun Wagner, falls du das hier liest: es grenzt als Foltern an, wenn man als Leser das Gefühl hat gar nichts zu wissen!
Aber jetzt werde ich lieber mal wieder "professionell": ich habe es genossen, dass dieses Buch so viel Spannung mit gebracht hat. Ich muss auch sagen, dass ich noch nie ein Buch mit ähnlicher Thematik gelesen habe. Also, dass die Protagonistin keine Erinnerung mehr hat. Also war es für mich etwas Neues, weshalb es einen Pluspunkt gibt!
Ich bleibe mal kurz beim Inhalt, denn passend zu diesem gab es auch Illustrationen von Miri D'oro und ich mich sagen, dass diese die Geschichte perfekt ergänzt haben. Außerdem sieht man selten bis gar nicht illustrierte Jugendbücher. Bei Kinderbüchern hört es eigentlich auf und das finde ich teilweise echt schade, denn es gibt so viele Bücher, die man illustrieren kann. Daher gibt es auch hierfür einen Pluspunkt. Manchmal hat es etwas gestört, da es echt vom Text abgelenkt hat, aber ich bin trotzdem begeistert von den Illustrationen. Genial fand ich auch, dass die Typen auch illustriert waren (und Spoiler: sie sehen gut aus😏).
So, vom Inhalt zu den Illustrationen zu den Typen. Das bedeutet, dass jetzt die Charaktere dran sind. Ich fang jetzt einfach mal bei der Protagonistin an, weil es sich ja so gehört und sie mit Abstand der wichtigste Charakter in diesem Buch ist. Ich finde sie war einem sehr sympathisch und so wie sie gestaltet war konnte man sich sehr gut in sie hinein versetzen. Aber ich muss an dieser Stelle, dass sie mich auch teilweise genervt hat, jedoch schätze ich, dass das daran lag, dass ich ihre Situation nicht komplett nachvollziehen kann. Denn schließlich habe ich so etwas noch nie selbst erlebt. Neben Zoe gibt es auch noch andere Charaktere (wer hätte das gedacht?!). Zu einem hat man Elias, den jungen Mann, der Zoe findet und Niklas, den Krankenpfleger. Beide haben so ihre tollen, aber auch geheimnisvollen Seiten und ich schätze, dass man in den Folgebänden mehr über die zwei erfahren wird. Aber im Moment ist mir Niklas sympathischer, auch wenn ich kaum etwas über ihn weiß. Bei Elias erahne ich etwas, aber das will ich hier nicht preis geben, da es ein eventueller Spoiler sein könnte.
Zum Cover möchte ich auch noch etwas loswerden: und zwar finde ich dieses echt schön vor allem, wenn man weiß, dass es mit den zwei Folgebänden ein komplettes Bild und einen kompletten Satz bildet, dann ist es definitiv noch genialer. (Der Satz: "Wenn du vergisst" "Brennt die Schuld" "In deinem Herzen") Was an diesem Cover besonders ins Auge sticht sind die verschiedenen Lagen und diese Papieroptik.
So, und jetzt muss ich mich über eine Kleinigkeit aufregen, und zwar das Ende. Man kann doch nicht einfach so den Leser mit diesem Cliffhanger stehen/sitzen lassen! Das geht gar nicht. Dieses Ende war einfach so schockierend und es war so unerwartet! Es hat einfach noch mehr Fragen aufgeworfen und man will unbedingt weiter lesen. Ich weiß nicht wie ich das aushalten soll mit meinem Kaufverbot!

Bewertung

Von mir bekommt das Buch auf jeden Fall 4 von 5 möglichen Sternen und ich kann es kaum erwarten bis mir ein lieber Mensch den zweiten Teil schenkt, weil ich mir ein Kaufverbot gesetzt habe, um meinen SUB abzubauen. Aber lest das Buch, falls ihr es noch nicht getan habt!
Eure szebra

Zum Buch

Titel: Wenn du vergisst
Autorin: Heidrun Wagner
Illustriert von: Miri D'Oro
Verlag: Oetinger 34
Erscheinungstermin: 22. August 2016
Preis: 9.99€ (HC); 3.99€ (eBook)
Seiten: 240
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Autorin

Heidrun Wagner lebt mit ihrer Familie in Freiburg. Beruflich sucht sie mit Menschen, deren Leben ins Wanken geraten ist, nach neuen Wegen. Diese Einblicke in andere Lebensgeschichten sind sicher ein Grund, warum sie schreibt.
Bisher wurden von ihr Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien veröffentlicht. Ihre Kurzgeschichte „Das Porträt“ kam auf die Shortlist des Walter Kempowski Literaturpreises 2013.

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